Unter Mikroplastik versteht man mikroskopisch kleine Kunststoffe, die kleiner als 5 mm sind. Man findet sie in sehr, sehr vielen Drogerie- und Kosmetikprodukten. Daran wird sich in Deutschland sobald auch nichts ändern, denn hier setzt man auf die freiwillige Selbstverpflichtung, die leider so gar nicht funktioniert. Viele andere Länder sind uns da weit voraus und haben längst ein Verbot von Mikroplastik beschlossen. Dass es bei uns hingegen noch keine gesetzliche Regelung gibt, ist in meinen Augen ein Skandal.
Mikroplastik ist völlig überflüssig
Mikroplastik hilft in erster Linie der Industrie. Es ist ein billiger Füllstoff, wird als Bindemittel benutzt und hat einen Peeling-Effekt. In manchen Produkten sind die Mikroplastik-Kügelchen eingefärbt, was dem Konsumenten das Gefühl geben soll, daß das Produkt besonders effektiv reinigt. In meinen Workshops zeige ich immer mal wieder, wie gefiltertes Mikroplastik aussehen kann. Das ist ein ziemlich verstörender Anblick. Noch verstörender aber ist die Erkenntnis, dass wir Mikroplastik überhaupt nicht brauchen. Mikroplastik ist also völlig überflüssig. Mikroplastik ist schädlich. All seine Effekte lassen sich auch durch natürliche Inhaltsstoffe bewirken – nur ist das für die Industrie eben nicht so lukrativ. Denn obwohl die Gefahren von Mikroplastik längst hinreichend bekannt sind, kommt es aus reiner Profitgier weiterhin in viel zu vielen Produkten zum Einsatz.
Den Teufelskreis durchbrechen
Neueste Schätzungen ergeben, dass wir alleine in Deutschland pro Jahr 330 Millionen kg Mikroplastik verursachen. Das ist eine geradezu schockierende Zahl. Denn Mikroplastik gelangt über die Abwässer in unsere Flüsse und danach ins Meer. Herausfiltern lässt es sich nur bedingt. Und dann landet es bei den Fischen, die es mit Nahrung verwechseln, und am Ende bei uns auf dem Teller. Ein Teufelskreis. Selbst wenn die Forschung noch wenig über die gesundheitlichen Folgen für uns Menschen weiß, so haben aktuelle Studien doch schon bewiesen, daß Fische durch Mikroplastik erkranken können. Denn an den kleinen Polymeren lagern sich Umweltgifte an, die über den Verdauungstrakt in den Organismus gelangen – darunter auch Stoffe, die gesetzlich längst verboten sind. Das ist weder gut für unser Ökosystem noch für uns. Nur wir können das beenden, denn die Industrie wird es nicht tun. Grund genug also, auf Produkte mit Mikroplastik radikal zu verzichten, sich seine Kosmetik selbst herzustellen und so den Teufelskreis zu durchbrechen.